Verbesserte Nutzerfreundlichkeit und praxisorientierte Anpassungen
Ein zentrales Ziel der Überarbeitung war es, die Eurocode-Normen nutzerfreundlicher zu gestalten, etwa durch die Reduktion von Redundanzen und die Streichung von weniger praxisrelevanten Inhalten. Gleichzeitig sollte die Struktur der Normen verbessert werden, um sie leichter verständlich und für den Arbeitsalltag der Fachleute besser zugänglich zu machen.
Normungsexperten betonen zudem immer wieder, dass eine Evolution, keine Revolution angestrebt war. Wer mit der ersten Generation vertraut ist, sollte sich in der neuen Normenreihe schnell zurechtfinden. Die Kontinuität zu wahren und gleichzeitig Anpassungen vorzunehmen, die den heutigen Anforderungen gerecht werden, war somit ein wichtiges Anliegen aller Beteiligten.
Obgleich die Praxistauglichkeit und Anwenderfreundlichkeit der Normen also von Anfang an im Fokus stand, ist die zweite Generation im Ergebnis sehr umfangreich geworden. Für die Implementierung in Rechenprogramme, die die tägliche Arbeit der Tragwerksplanenden bestimmen, ist das kein großes Problem. Davon unbenommen bleibt es bei dem Wunsch aus der Praxis, nach kürzeren, verständlicheren und besser handhabbaren Bemessungsregeln, anhand derer die Ergebnisse der Rechenprogramme doch zumindest ansatzweise nachgeprüft werden können.
Deswegen wird inzwischen für einige Eurocodes an sog. Easycodes gearbeitet. Das sollen verkürzte Fassungen der sehr umfassenden Eurocodes werden, mit denen ein Großteil der alltäglichen Bauaufgaben erledigt werden kann.